Ist gar nicht so schlimm: Grillieren ohne Grill | THOMY
Ist gar nicht so schlimm: Grillieren ohne Grill

Ist gar nicht so schlimm: Grillieren ohne Grill

Es ist 2020, und der Grill passt nicht auf den Balkon? Oder der Mietvertrag hat etwas dagegen? Easy. Fürs Grillieren braucht es im Prinzip keinen Grill.

Sprachlich gesehen ist das natürlich Blödsinn. Zum Ignorieren gehört Ignoranz. Zum Duellieren braucht es ein Duell, also zwei Gegner. Wären es drei, wäre es kein Duell. Euphorisieren bedingt Euphorie, natürlich. Also ist fürs Grillieren ein Grill unabdinglich, oder? Ähm, jein.

Natürlich ist das Grillieren ohne Grill nicht ganz das Gleiche. Aber manchmal erfordern spezielle Umstände spezielle Massnahmen. Du hast schon gestern auf dem Balkon grilliert. Du weisst, dass der Nachbar es einmal pro Woche toleriert. Das wars. Aber du hast Lust auf Grillaromen. Vielleicht ist der Grund ja banaler, und es ist dir draussen zu kalt. Grillieren geht. Mit den entsprechenden Utensilien oder einfach mit einem Backofen.

Die gängigste Alternative: ein Backofen

Viele Backöfen verfügen über eine Grill-Funktion. Die oberen Heizröhren werden extrem heiss und übernehmen den Job. Ein wichtiger Unterschied zu herkömmlichen Grills könnte dir jetzt bereits aufgefallen sein: Die Hitze kommt im Backofen von oben, nicht von unten. Denk daran, wenn du den Backofenrost mit dem Grillgut reinschiebst. Hier ist er in der zweitobersten Rille besser platziert als in der Mitte. Das Backblech kannst du danach in eine der unteren Rillen schieben, es fängt die Tropfen auf und verhindert eine Sauerei. Idealerweise schützt du es mit einem Backtrennpapier. Wichtig ist: Stell dir den Backofen wirklich wie einen Grill vor. Überwache ihn und schau nach, wann das Essen fertig ist. Es kann – je nach Gericht und Hitze – schnell gehen. Ein passendes Backofen-Rezept ist das Schweinskotelett, wobei man die Caponata ja auch einfach in der Pfanne zubereiten kann..
Aber wie gesagt: Das Garen gut überwachen.

 

Voyage au pays de la côtelette!

Die logischste Alternative: eine Grillpfanne

Nicht jeder Haushalt hat eine Grillpfanne. Wer eine hat, weiss, dass sie ein Grill-Ersatz ist. Schliesslich heisst sie aus gutem Grund so. Mit dem Rillenprofil kann sie dem Essen eine ähnliche Struktur geben wie ein Grill. Zwei Dinge gilt es zu beachten: Am besten schon während des Einsatzes der Pfanne die Fenster mindestens einen Spalt breit öffnen. Danach sowieso gut lüften. Es entsteht Rauch. Vom Handling her wird empfohlen, die Pfanne zunächst fünf Minuten zu erhitzen, bevor man das Fett/Öl beigibt. Das Grillgut sollte so trocken wie möglich, also abgetupft sein. Die Grillpfanne ist für ganze Fische gut geeignet, zum Beispiel für die Dorade mediterran.

 

Dorade-It-Yourself

Die Geräte-Alternative: ein Kontaktgrill

Er sieht so aus, als könnte er nur Panini wärmen und quetschen, aber ein Kontaktgrill kann den Aussengrill ersetzen. Das Rillenprofil wird nicht ganz so perfekt, zudem ist die Maximaltemperatur begrenzt, es könnte also etwas länger dauern. Wichtig: Den Kontaktgrill vor dem Benützen rund zehn Minuten vorwärmen. Ein Kontaktgrill schreit förmlich danach, dass man einen Burger in ihm einklemmt. Gerne auch einen vegetarischen wie den Veggie Burger mit Melonen und Sprossen.

 

Un burger veggie qui a le melon!

Die Mogel-Alternative: Liquid Smoke

Jetzt wissen wir also, wie du ohne Grill grillieren kannst. Es geht noch besser, oder fauler, je nach Betrachtungsweise. Du musst nicht mal grillieren, damit dein Essen nach Grill schmeckt. In grösseren Läden gibt es industriell hergestelltes Aroma, das aus gereinigtem Rauch hergestellt wird. Gängig ist dafür der Name Liquid Smoke. Es sollten indes nicht zu viele Tropfen des Produkts beigegeben werden, der Geschmack soll nicht zu dominant werden. So wird jedes Stück aus der Pfanne zum Grillgut. Apropos: Liebe Grill-Puristen, diesen Abschnitt habt ihr niemals gelesen. Wir werden in jeder Form dementieren, dies jemals so geschrieben zu haben. Diese Seite zerstört sich in zehn Sekunden selbst.