Wie einst auf dem Schulreisli: Das sind die Spielregeln beim Brätle
Feuer und Flamme fürs «Brätle» im Grünen? Mit diesen Dos and Don’ts» wird die Wurst im Wald für alle zum Spass.
Wer loszieht zum Wald, im Rucksack die Wurst und unter dem Arm die Picknickdecke, fühlt sich wild und wunderbar wie zu Pfadfinderzeiten. Und nichts schmeckt schliesslich besser als ein herzhafter Biss in einen Cervelat vom Stecken! Wer beim Brätle im Wald zudem ein paar Regeln beherzigt, bleibt nicht nur selbst happy, sondern hält auch Spaziergänger, Wildtiere und Förster bei Laune.
Was mitnehmen?
Cervelat, Zündhölzer, Zeitungspapier – und schon hat man alles, was es braucht. Wenn es noch ein wenig aufwendiger sein darf, verwandeln etwas Teig für ein Schlangenbrot und ein Tupperware mit griechischem Salat das einfache Picknick in ein kleines Waldfest. Da darf natürlich auch der Senf nicht fehlen, um dem Cervelat die volle Geltung zu verleihen. Oder die verschiedenen THOMY Minituben für Senf, Mayo, Ketchup und Tartare, die definitiv in jedes Täschli passen.
Wo brätle?
Doch einfach in den Wald ziehen und irgendwo zum Pyromanen werden? So auch wieder nicht! Zwar gibt es auf Bundesebene kein Gesetz, das das Feuermachen in der Natur verbietet. Dennoch sollten offizielle Grillstellen genutzt werden, wo es welche gibt. Kantonal und lokal kann es zudem durchaus Verbote oder Einschränkungen geben – z. B. in Naturschutzgebieten. Wer sich nicht beim wilden Feuern die Finger verbrennen will, erkundigt sich also besser vorab. Fällt der Entscheid für ein (hoffentlich erlaubtes) Feuer abseits, verhindert ein Steinkreis, dass die Flammen auf den Rest des Walds übergehen. Auch wenn eine kleine Mulde ausgehoben wird, sollte nix anbrennen.
Und das Holz?
An offiziellen Feuerstellen liegt hie und da Holz bereit. Problem gelöst. Ist keines da, kann man aber auch am Boden liegendes Holz sammeln – mit dem nötigen Mass, denn der Wald braucht auch Totholz. Zum Anzünden und Einheizen des Feuers eignen sich feine Nadelzweige. Eine schöne Glut geben eher dickere Laubhölzer. Wichtig so oder so: Das Holz muss trocken sein. Ist es feucht oder modrig, gibts viel Rauch um nichts. Natürlich tun es auch ein paar «Schiitli» von daheim, wenn sie naturbelassen sind. Dass Bäume grundsätzlich nicht malträtiert oder gar gefällt werden dürfen, ist klar. Ein paar Äste für den Brätli-Stecken abzuschneiden, liegt aber drin.
Vorsicht Waldbrand!
Und dann gehts los mit Anfeuern. Das Motto ist klar: Die Wurst soll grilliert werden, nicht der Wald. Besser also, wenn die Bäume weit genug entfernt stehen und kein Ast direkt in den Flammen hängt. Auch sollte das Feuer nie aus den Augen gelassen werden. Schönwetter-Grilleure und -Grilleusen sind zudem im Vorteil. Denn bei Wind und Wetter – vor allem bei Wind – ist Feuern buchstäblich brandgefährlich. Ist es dagegen allzu trocken, spricht ebenfalls einiges gegen das Brätle. Oft herrscht dann aber auch Feuerverbot wegen Waldbrandgefahr.
Ein aufgeräumtes «Au Revoir»
Irgendwann ist die Wurst verspiesen und die Waldeslust gestillt. Doch bevor der Heimweg rufen kann, ist die Glut zu löschen. Dazu kippt man Wasser drüber. Oder man erstickt letzte Funken mit Erde oder Sand. Natürlich lässt sich das Ganze auch austreten – doch besser nicht mit Sonntagsschuhen. Erst dann verlässt man die Stelle – optimalerweise so, wie man sie angetroffen hat. Am besten nimmt man also alles wieder mit, was hergebracht wurde. Dass gilt besonders für Essensreste. Sie locken sonst Wildtiere oder Hunde an. Beherzigt man diese wenigen Regeln, gelingt auch nach dem ausgelassensten Brätel-Spass ein aufgeräumtes «Au Revoir».